Am 12.10.2022 lud CEOs FOR FUTURE zusammen mit den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) und Nespresso zum Zukunftsdialog mit dem Fokus auf „Biodiversität und Landnutzung“. Wir freuten uns besonders über die rege Teilnahme diverser Jugendvertreter:innen und Organisationen (Fridays For Future, Pfadfinder*innen, Naturfreunde International, Neongreen Network, PolEdu, Alpenverein, Dreikönigsaktion) sowie einiger C4F-Topmanager:innen.
CEOs FOR FUTURE-Obmann Karl Kienzl begrüßte die rund 30 Teilnehmer:innen indem er die Bedeutung der Biodiversität als Grundlage für die Klimawende betonte. Stimmen von Expert:innen und Wirtschaftstreibenden müssen dafür ebenso Gehör finden wie die der Jugend („Das sind die CEOs von morgen.“). Auch Alessandro Piccinini (Nespresso) und Georg Schöppl (ÖBf) teilten die Meinung, dass die Themen Biodiversität & Landnutzung in der Öffentlichkeit noch zu wenig diskutiert werden. Ihre Unterstützung – u.a. Verpflegung von Nespresso & Räumlichkeiten der ÖBf – machte die Veranstaltung erst möglich.
Das Format „Zukunftsdialog“ ist ein Herzstück der Vereinstätigkeiten von CEOs FOR FUTURE und bot die Möglichkeit, einen ganzen Nachmittag und Abend offen, ehrlich und kritisch über die Lage der Boden- und insbesondere Waldnutzung in Österreich – aber auch global – zu sprechen.
Christina Laßnig-Wlad (ÖfB) startete mit einem Blick in Österreichs Wälder. Sie erklärte, welche Maßnahmen aus einem Wald einen „klimafitten“ Wald machen können und wie Erhaltung beziehungsweise Renaturierung funktionieren kann. So versucht man beispielsweise ehemalige Moorflächen, die der Städteplanung und Landnutzung weichen mussten, wieder zu bewässern.
Der Input von Alessandro Piccinini und Marianne Neumüller-Klapper (Nespresso) bereicherte den Dialog um eine globale Sicht, nämlich die des nachhaltigen Kaffeeanbaus. Im Rahmen des Nespresso AAA Sustainable Quality™ Programms arbeiten über 140.000 Farmer:innen weltweit progressiv mit umweltfreundlichen Methoden. Das ultimative Ziel ist dabei die regenerative Landwirtschaft.
Karin Enzenhofer vom WWF ging darauf ein, was „naturnahe Wälder“ sind und was ein naturnaher Wald benötigt – ausreichend Totholz, beispielsweise. In ihrem Vortrag wurde allerdings auch deutlich, wie sehr es an aktuellen Daten zum Zustand der österreichischen Wälder fehlt.
Von Datenerfassung kann auch Gerald Pfiffinger, Umweltdachverband, ein Lied singen. Wie Biodiversität gemessen wird, ist ein komplexes Unterfangen, aus dem verschiedene Naturschutzzugänge resultieren. Gerald Pfiffinger diskutierte die Vor- und Nachteile des EU-Fokus auf Rote Listen und ging auf den Klimawandel und den Biodiversitätsverlust als Zwillingskrise ein.
Von den Pfadfinder*innen Österreich war Dominik Habsburg-Lothringen als Speaker geladen. Er unterstrich die Bedeutung des Waldes für die Jugendarbeit und war stolz, dass unter den Pfadfinder*innen das Thema Biodiversität im Vergleich zur restlichen Bevölkerung nachweisbar stärker im Bewusstsein verankert ist. So ist ein respektvoller und verantwortungsbewusster Umgang mit der Natur ein wichtiger Bestandteil der Pfadi-Aktivitäten.
Wir danken allen Vortragenden für die spannenden Perspektiven – und allen Diskutierenden für die interessanten Fragen und das Vertrauen, im Rahmen des Zukunftsdialogs auch durchaus persönliche Hoffnungen und Ängste zu teilen. Die Inputs hatten viel gemeinsam: die Gefahr von Monokulturen im Wald, naturnahe Bewirtschaftung, Klimaresistenzen, Bodengesundheit, faktenbasiertes Handeln uvm. Gerade die unterschiedlichen Zugänge über die Generationen hinweg machten den Nachmittag aber zu einem lehrreichen und sehr besonderen Event.
Bildergalerie: CEOs FOR FUTURE Zukunftsdialog: Biodiversität und Landnutzung // 12.10.2022: