09.04.25

C4F Willkommensfrühstück: Perspektiven auf den Wirtschaftsstandort Österreich

Beim CEOs FOR FUTURE Willkommensfrühstück am 9. April 2025 stand im Zentrum des Austauschs die Frage, wie der Wirtschaftsstandort Österreich in Zeiten multipler Krisen wettbewerbsfähig, resilient und zugleich zukunftsgerichtet gestaltet werden kann. Anknüpfend an die Aktivitäten des Climate Business Circle zu Standortperspektiven diskutierten die Teilnehmenden aus unterschiedlichen Branchen Herausforderungen, Chancen und notwendige Schritte für eine nachhaltige Transformation.

Bereits in der Begrüßung durch Obmann-Stellvertreterin Birgit Kraft-Kinz und Obmann Karl Kienzl wurde klar: Die Herausforderungen sind komplex, doch Österreich hat gute Ausgangsbedingungen, um als nachhaltiger Wirtschaftsstandort zu bestehen.

Christiane Brunner, Vorständin CEOs FOR FUTURE & Initiatorin Climate Business Circle, betonte die Energiewende als zentrales Fundament für Klimaschutz, industrielle Entwicklung und wirtschaftliches Wachstum. Der Climate Business Circle hat dazu bereits zentrale Herausforderungen und Chancen für den Standort Österreich identifiziert. Die am 8. April 2025 veröffentlichte CEOs FOR FUTURE Energiesystemvision zeigt, dass Industriewachstum im Einklang mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2040 möglich ist.  

Gerhard Christiner, APG – Austrian Power Grid AG, betonte, dass Energiepolitik heute weit mehr sei als Klimapolitik – sie sei zugleich Standort-, Wirtschafts- und Sozialpolitik. Der Umbau des Energiesystems sei essenziell, verlaufe aber zu langsam. In der Vergangenheit wurde etwa in den Leitungsbau zu wenig investiert. Die APG sei bereit, massiv zu investieren, brauche dafür jedoch bessere gesetzliche Rahmenbedingungen und eine stärkere Koordination aller Beteiligten. Besondere Herausforderungen seien die Integration erneuerbarer Energien, hohe Engpassmanagementkosten und der Bedarf an Speichertechnologien. Nichts zu tun ist keine Lösung, denn die Energiewende sei Grundvoraussetzung für einen zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort.

Hartwig Hufnagl, ASFINAG, hob drei Aspekte hervor: Erstens verfüge die ASFINAG über finanzielle Stabilität, was Spielraum für Investitionen und konjunkturelle Impulse biete. Zweitens sei eine Entbürokratisierung dringend notwendig, da Regularien Projekte verzögern können. Drittens könne Wettbewerbsfähigkeit nur gesichert werden, wenn der Fachkräftemangel aktiv angegangen werde. Dafür brauche es einen Schulterschluss zwischen den Sozialpartner:innen. Die ASFINAG sehe sich hier als Teil der Lösung und wolle den Standort Österreich aktiv mitgestalten.

Sabine Aigner, Sabine Aigner Management Beratung GmbH verwies auf geopolitische Spannungen, hob aber die hohe Lebensqualität in unserem Land, sowie Innovationskraft und Kooperationsfähigkeit österreichischer Unternehmen hervor. Jetzt brauche es Leadership, Visionen und einen selbstbewussten Zugang zur Transformation.

Marco Porak, IBM Österreich GmbH, betonte die Rolle der Digitalisierung: Gerade unter Sparzwängen dürfe man nicht an der digitalen Transformation sparen – im Gegenteil, Digitalisierung könne Effizienz steigern, Ressourcen schonen und damit auch langfristig Budgets entlasten. Auch im Hinblick auf internationale Verflechtungen müsse Österreich Brücken statt Barrieren bauen.

Lukas Püspök, PÜSPÖK Erneuerbare Energie GmbH, erinnerte daran, dass Österreich dringend unabhängiger von Energieimporten werden müsse. Der Ausbau der Erneuerbaren sei nicht nur notwendig, sondern auch eine industriepolitische Chance. Es brauche europäische Antworten auf globale Herausforderungen – gerade im Bereich Technologie.

Markus Zeilinger, Sinnova Holding AG, berichtete, dass der Kapitalmarkt resilient bleiben kann, solange Kund:innen nachhaltige Investitionen suchen, auch wenn diese nicht immer dem Mainstream entsprechen. Nachhaltigkeit kann eine langfristige Stabilität sichern, die gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit von großer Bedeutung ist. Diese Investitionen sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die finanzielle Sicherheit und Zukunftsfähigkeit der Unternehmen.

Wolfgang Kradischnig, DELTA AG, hob neben Herausforderungen wie Energiepreise, Bürokratie und Fachkräftemangel auch die vielen Stärken Österreichs hervor: politische Stabilität, Rechtssicherheit, gute Infrastruktur und hohe Lebensqualität. Diese gelte es als Standortvorteile zu nutzen und auf europäischer wie globaler Ebene selbstbewusst zu vertreten.

Stefan Weiss, SCHIG mbH, betonte, wie entscheidend die Schieneninfrastruktur für den Wirtschaftsstandort Österreich ist. Diese ist nicht nur für den Transport von Waren, sondern auch für die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Bedeutung. Ausfälle oder Störungen in diesem Bereich können sich global auswirken und unterstreichen die Wichtigkeit einer stabilen und gut ausgebauten Infrastruktur für die langfristige Entwicklung des Landes und der Wirtschaft.

Das Willkommensfrühstück zeigte, dass der unternehmens- und branchenübergreifende Dialog über die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Österreich essenziell ist. CEOs FOR FUTURE versteht sich dabei als Plattform für Lösungsansätze, Allianzen und mutige Schritte in Richtung nachhaltiger Transformation. Klar wurde: Es gibt viele Herausforderungen – aber auch großes Potenzial, wenn Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft gemeinsam an einem Strang ziehen.

Wir bedanken uns bei allen weiteren Teilnehmer:innen für ihre wertvollen Beiträge:

Gerald Beck – BIG – Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H. // René Beran – NTT DATA Deutschland SE // Frank Dumeier – QR Energy // Wiebke Leithner – Halle E & G // Karl Sagmeister – Schneider Electric Austria Ges.m.b.H. // Maria Troger – Schiefer Rechtsanwälte GmbH // Lukas Kienzl – Vorstand C4F

Bildergalerie CEOs FOR FUTURE Willkommensfrühstück // 09.04.2025:

Fotocredit: CEOs FOR FUTURE / Paris Tsitsos
Fotocredit: CEOs FOR FUTURE / Paris Tsitsos

Themen

Willkommensfrühstück

Tags

C4F CEOs FOR FUTURE Energiewende Wirtschaftsstandort

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