Am CEOs FOR FUTURE Themenabend am 17. März 2025 stand die Frage im Mittelpunkt, wie Wettbewerbsstärke und Resilienz durch Transformation verbessert werden können. Unternehmensvertreter:innen diskutierten Herausforderungen und Lösungsansätze für eine nachhaltige und widerstandsfähige „Neue Wirtschaft“, die durch die aktuelle wirtschaftliche und geopolitische Situation dringlicher denn je geworden sind. Die Veranstaltung wurde von Obmann-Stellvertreterin Birgit Kraft-Kinz und Obmann Karl Kienzl eröffnet, die auf die Bedeutung von Wettbewerbsstärke und Widerstandsfähigkeit eingingen und betonten, dass Transformation und Nachhaltigkeit entscheidende Faktoren für die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft sind.
Wolfgang Anzengruber, Botschafter der Wirtschaftsplattform und Vorstand CEOs FOR FUTURE, stellte fest, dass die letzten Jahre nicht die gewünschten Fortschritte in der Wettbewerbsfähigkeit und der grünen Transformation gebracht haben. Zwar seien mittlerweile große Programme auf dem Weg, doch die grundlegenden Herausforderungen bleiben bestehen. Solange es nicht gelingt, erneuerbare Energien und Technologien konsequent zu nutzen, könne auch Wettbewerbsfähigkeit nicht nachhaltig gedacht und umgesetzt werden.
Christiane Brunner, Initiatorin Climate Business Circle und Vorständin CEOs FOR FUTURE, präsentierte den Climate Business Circle und hob hervor, dass Unternehmen eine sichere Infrastruktur benötigen – insbesondere im Energiebereich. Ohne verlässliche Rahmenbedingungen für eine klimafreundliche Energieversorgung könnten Unternehmen langfristig nicht wettbewerbsfähig bleiben.
Michael Freitag, Sodexo Service Solutions Austria GmbH betonte, dass Resilienz in der Geschäftswelt eine zentrale Rolle spielt und insbesondere während der COVID-19-Pandemie von großer Bedeutung war. Nachhaltigkeit sei für Sodexo seit jeher ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensstrategie. Ein breit aufgestelltes wirtschaftliches Portfolio sei entscheidend, um in Krisenzeiten stabil zu bleiben und flexibel auf Marktveränderungen reagieren zu können.
Karl Sagmeister, Schneider Electric Austria Ges.m.b.H sprach über die Digitalisierung als entscheidenden Faktor für die Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit seien eng miteinander verknüpft. Er erläuterte drei zentrale Säulen der Resilienz: Effizienz, Innovation und Transparenz in der Lieferkette. Zudem werde in seinem Unternehmen aktiv gemessen, wie viel CO2 in den Prozessen eingespart werden kann. Energieunabhängigkeit sei ein wesentlicher Bestandteil der unternehmerischen Resilienz.
Markus Winter, Windkraft Simonsfeld AG hob die Bedeutung regionaler Windkraft hervor und betonte die Notwendigkeit, erneuerbare Energieprojekte schneller voranzutreiben. Die Umsetzung dauere zehn bis fünfzehn Jahre, was die Zielerreichung für 2030 erschwere. Sein Unternehmen setzt daher auf Energieplus-Gebäude, 100% E-Autos für Mitarbeiter:innen und eine nachhaltige Betriebskantine mit fleischlosen Gerichten und regionalen Zutaten.
Claudia Memminger, Nespresso Österreich GmbH & Co OHG erklärte, dass Resilienz für das Unternehmen bedeutet, dass Kaffee jederzeit verfügbar ist. Bereits vor 30 Jahren wurde das AAA-Nachhaltigkeitsprogramm entwickelt, um die Kaffeeproduktion widerstandsfähiger zu machen. Dabei werde eng mit Kaffeebauern und -bäuerinnen zusammengearbeitet. Nespresso engagiert sich seit Jahren freiwillig im Recycling von Aluminiumkapseln und der Nutzung des Kaffeesuds. Seit letztem Jahr sind bestimmte Nespresso-Kapseln sogar heimkompostierbar. Nespresso stellt sein Sammelsystem mittlerweile auch für andere Kapselsysteme zur Verfügung.
Ulrich Streibl, oekostrom AG energy group betonte, dass sein Unternehmen über 20.000 Kund:innen mit ökologischem Strom versorgt und damit zu den größten privaten Energieunternehmen in Österreich zählt. Er stellte die Frage, wie Wirtschaftswachstum und Rohstoffwachstum in Österreich nachhaltig gestaltet werden können. Klimaschutz brauche wirtschaftliche Entwicklung und den konsequenten Umbau bestehender Strukturen.
Christoph Zinganell, COLLECTIVE ENERGY GmbH erklärte, dass Nachhaltigkeit in der DNA seines Unternehmens verankert sei, insbesondere durch ein junges Team. Resilienz sei eng mit Nachhaltigkeit verbunden, die wiederum ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte umfasse. Entscheidend für Widerstandsfähigkeit seien Liquidität, flexible Strukturen, ein chancenorientiertes Geschäftsmodell und eine wertebasierte Unternehmenskultur. Besonders für die Generationen Y und Z spiele authentische Leadership mit flachen Hierarchien und Transparenz eine große Rolle.
Rudolf Krickl, PwC Österreich GmbH hob die Bedeutung von Diversität und Inklusion hervor und verwies auf eine Frauenquote von 53 % in seinem Unternehmen. Über den Sommer 2024 wurde eine Studie zur Kreislaufwirtschaft durchgeführt sowie eine weitere zur Finanzierung der Energiewende. Zudem müsse die Wirkungsweise der Forschungsprämie besser genutzt und der Kapitalmarkt nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa weiterentwickelt werden.
Der Abend machte deutlich, dass Wettbewerbsstärke und Resilienz eng mit nachhaltiger Transformation verknüpft sind. Unternehmen müssen Innovationen, Digitalisierung und nachhaltige Strategien nutzen, um sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen. Die Diskussionen zeigten, dass Energieunabhängigkeit, transparente Lieferketten und soziale Verantwortung entscheidende Bausteine für eine widerstandsfähige Wirtschaft sind. Ein gemeinsamer Fokus auf nachhaltiges Wirtschaftswachstum kann dazu beitragen, Österreichs Position in einer globalisierten Welt zu stärken.
Wir bedanken uns bei allen weiteren Teilnehmer:innen für ihre wertvollen Beiträge:
Christian Abl – Reclay Group // Sabine Aigner – Sabine Aigner Management Beratung GmbH // Michael Berlin – Blün GmbH // Frank Dumeier – QR Energy // Verena Ehold – Umweltbundesamt // Laura Fariello – C4F-Beirat, Wien Energie // Alexandra Geyer – FMTG – Falkensteiner Michaeler Tourism Group AG // Barbara Gruszkiewicz // Saskia Gutmann – Coca-Cola HBC Austria // Wolfgang Kradischnig – DELTA AG // Vitaliy Kryvoruchko – GREEMER // Josef Mantl – C4F-Beirat, JMC // Michaela Mischek-Lainer – Michaela Mischek Bauträger GmbH // Ruth Moss – CRIF GmbH // Florian Müller – WEB Windenergie AG // Robert Nagele – BILLA AG // Caroline Palfy – Orbyz Media GmbH // Evelyn Parnigoni – DELTA AG // Klaus Petraschka – KPPK Ziviltechniker GmbH // Haimo Primas – Holcim Österreich GmbH // Boris Recsey – CRIF GmbH // Maria Troger – Schiefer Rechtsanwälte GmbH // Werner Weingraber – Madaster Austria GmbH // Claus Zeppelzauer – ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH // Karl Kienzl – Obmann C4F // Birgit Kraft-Kinz – Obmann-Stellvertreterin C4F // Lukas Kienzl – Vorstand C4F // Verena Kuen – CEOS FOR FUTURE Vorständin
Bildergalerie CEOs FOR FUTURE Themenabend // 17.03.2025: